Pflanzenwelt in Langenbach +++ Echtes Labkraut

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Autor Sven Dienstbach

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Echtes Labkraut         (Gálium vérum)

Steckbrief


Erkennungsmerkmale:
 
6 - 12 quirlständige nadelförmige Blätter sowie eine endständige reichblütige Rispe kleiner, gold- bis zitronengelber Blüten mit vier Blütenblättern ermöglichen die Erkennung dieser Pflanze. Zur Abgrenzung von anderen gelbblühenden Gálium-Arten sollte man an den Blüten riechen, bei der vorliegenden Art wird man einen intensiven (Honig-)Duft wahrnehmen.



Beschreibung:
 
Der Stengel ist aufrecht oder aufsteigend, rundlich und mit vier hervortretenden Linien. Auf der Unterseite sind die 1 bis 2,5 cm langen und 0,5 bis 2 mm breiten und am Rand umgerollten lanzettlichen Blätter weißlich. Die Blüten haben einen Durchmesser um 3 mm. Die Früchte sind glatt.



Standort:
 
Das Echte Labkraut liebt basenreiche, meist kalkhaltige, mäßig saure bis milde mehr oder weniger humose, lockere, mäßig trockene und stickstoffsalzarme Lehmboden, man findet es an Gebüschen, in Flachmooren, trockenen Rasen, Magerrasen, Wegrändern, Lärchenwäldern und in Moorwiesen. Teilweise fehlt die Pflanze im Tiefland, ansonsten ist sie aber häufig.



Verbreitung:
 
In folgenden Gebieten ist die Pflanze zu finden: Alpen, nördliches Alpenvorland, Süddeutsches Schichtstufenland, zentraleuropäische Mittelgebirgsschwelle, norddeutsches Flachland und Watten- und Marschküste der Nordsee sowie Insel- und Boddenküste Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs. Man kann die Pflanze bis in eine Höhe von 1.750 m ü. NN. Das Echte Labkraut ist eine indigene, und somit einheimische Pflanze.



Wissenswertes:
 
In 100 g Blattgewebe enthält das Echte Labkraut 1 mg eines Stoffes, welcher, ähnlich dem Labferment aus dem Kälbermagen, Milch zum Gerinnen bringt. Daher wurde die Pflanze früher zuweilen für die Käseherstellung verwendet. Das habe ich übrigens schon mal probiert. Man nimmt Milch (geht auch mit H-Milch) und stellt einen Zweig von der Pflanze hinein (oder hackt ihn in etwas kleinere Stücke und wirft diese in die Milch). Dann einfach 2 Tage stehen lassen bei Raumtemperatur. Danach sollte die Milch geronnen sein. Zwar war die Milch tatsächlich geronnen, aber das könnte auch daran gelegen haben, dass sie sauer wurde. Das muss ich bei Gelegenheit noch mal ausprobieren. Fakt ist aber, das es funktioniert, denn englischer Chesterkäse wird noch heute mit Labkraut hergestellt und erhält dadurch auch seine gelbe Färbung.

Heutzutage wird die Pflanze teilweise noch zu Färbezwecken verwendet, unter anderem soll man aus den Blüten einen gelben Lebensmittelfarbstoff gewinnen können. Daneben hatte die Pflanze immer eine gewisse Bedeutung als Heilpflanze, die enthaltenen Wirkstoffe sollten harntreibend und schleimfördernd wirken. Äußerlich sollte es bei schlecht heilenden Wunden helfen. Die Wirksamkeit konnte bisher aber noch nicht belegt werden, somit kann nicht zu einer Verwendung geraten werden, da die Pflanze zusätzlich schwach giftig und es einer speziellen Zubereitung bedarf, damit sie essbar wird. Als essbar gelten neben den Blättern auch die Samen, die geröstet auch als Kaffeeersatz Verwendung finden sollen. Als Inhaltsstoffe findet man vor allem Flavonoide, Iridoidglykoside und Spuren von Anthrachinonabkömmlingen.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Fliegen, Bienen), auch Selbstbestäubung ist, trotz Proterandrie (vormännlich, männliche Blütenorgane, also die Staubblätter, reifen vor den Weiblichen, also dem Griffel) möglich. Die Pflanze hat einen geringen Futterwert und wurzelt sehr tief. Die Lebensform des Echten Labkrauts ist die eines Hemikryptophyten (Staudenpflanzen mit Erneuerungsknospen welche dicht unter der Erdoberfläche liegen). Die Verbreitung erfolgt endozoochor (Ausbreitung der Samen über Magen-Darm-Trakt von Tieren), epizoochor (Ausbreitung der Samen durch Anheftung an Tiere und Menschen über Klettmechanismen) oder stomatochor (Ausbreitung der Samen durch den Nahrungseintrag von Ameisen). Der Gattungsname "Gálium" ist ein antiker Pflanzenname, welcher zuerst für Gálium vérum verwendet wurde. Er leitet sich ab vom griechischen Wort "gala", was "Milch" bedeutet und auf die Verwendung bei der Milchgerinnung bezogen ist. Der Artname "vérum" ist abgeleitet vom lateinischen "verus", was "echt, wahr" bedeutet. Dies diente damals der Unterscheidung von anderen Arten dieser Gattung, welche den für die Milchgerinnung zuständigen Stoff nicht enthielten und somit "unechte Labkräuter" waren. Nebenbei gliedert sich die Art Gálium vérum in mehrere Kleinarten auf.




(Sven Dienstbach)                          auf die jeweiligen Bilder klicken zum Vergrößern

Name (dt.): Echtes Labkraut
andere Namen (dt.): Gelbes Labkraut, Käselabkraut, Gliederkraut, Liebfrauenstroh, Sternkraut
Name (lt.): Gálium vérum
andere Namen (lat.): -
Familie (dt.): Rötegewächse
Familie (lat.): Rubiáceae
Blütezeit: Mai - Oktober
Größe: 10 - 70 cm
Giftig: schwach giftig bzw. giftverdächtig
Geschützt: nein
auf Roter Liste: nein
Verwendung: Färbepflanze, Käseherstellung, Heilpflanze

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Blüte  (klicken zum Vergrößern)
Blatt (klicken zum Vergrößern)

Zeigerwerte:   (info)
 
Lichtzahl: 7
Temperaturzahl: 6
Kontinentalitätszahl: x
Feuchtezahl: 4
Reaktionszahl: 7
Stickstoffzahl: 3
Salzzahl: 0


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