Die Zeigerwerte nach Ellenberg                     (Redakteur: Sven Dienstbach)


Das Konzept der Zeigerwerte geht vor allem auf Heinz Ellenberg zurück. Schon lange ist bekannt, dass Pflanzen ganz bestimmte Ansprüche bezüglich ihres Standorts haben. Einige bevorzugen eher eine sonnige Lage, andere wiederum mögen es lieber schattig. Einige wachsen vor allem in feuchten Gebieten, manche jedoch nur auf sehr trockenen Böden.

Es war also möglich, einen ganz bestimmten Standort ganz genau zu analysieren und anschließend praktisch den herrschenden Bedingungen die dort wachsenden Pflanzen zuzuordnen.

Solche Untersuchungen wurden mehrfach durchgeführt und bald kannte man für alle Standorte die typischen Pflanzen. Solche Standortanalysen sind jedoch aufwendig. Da man aber wusste, auf welchem Standort welche Pflanzen wachsen, konnte man umgekehrt auch sagen: Wenn eine bestimmte Pflanze irgendwo wächst, dann ist der Boden trocken. Man begann also damit, die Pflanzen an einem Standort zu bestimmen, und anschließend von den Pflanzen Rückschlüsse auf den Boden zu ziehen. Und das funktioniert ganz gut. Anhand des Pflanzenbewuchses können die Bedingungen am Standort dadurch vorausgesagt werden.

Wer also in Langenbach an einer Stelle wissen möchte, ob sie eher nass oder trocken ist, der muss nur die dortigen Pflanzen bestimmen und dann deren Zeigerwerte raussuchen. Praktisch ist es zwar etwas aufwendiger, aber für grobe Einschätzungen genügt diese Vorgehensweise.

Ellenberg ermittelte, zusammen mit einigen Anderen, die Zeigerwerte für die meisten heimischen Pflanzen. Insgesamt gibt es sieben Zeigerwerte:

     ·Lichtzahl (L): gibt die relative Beleuchtungsstärke an
     ·Temperaturzahl (T): zeigt die Temperatur am Standort
     ·Kontinentalitätszahl (K): zeigt, ob eher kontinentales oder eher ozeanisches Klima vorherrscht
     ·Feuchtezahl (F): Zeigt wie feucht ein Standort ist
     ·Reaktionszahl (R): läßt eine Abschätzung des pH-Werts des Bodens zu
     ·Stickstoffzahl (N): zeigt die Nährstoffversorgung des Bodens an
     ·Salzzahl (S): zeigt den Salzgehalt des Bodens an, v. a. NaCl (Kochsalz)

Jedem Zeigerwert wird nun ein Zahlenwert zugewiesen, angefangen mit dem Wert 1 (bei Salzzahl 0).

Beispiele:

·Lichtzahl: 1 = Tiefschattenpflanze; 5 = Halbschattenpflanze; 9 = Volllichtpflanze
·Temperaturzahl: 1 = Kältezeiger; 5 = Mäßigwärmezeiger; 9 = extremer Wärmezeiger
·Kontinentalitätszahl: 1 = euozeanisch; 5 = intermediär; 9 = eukontinental
·Feuchtezahl: 1 = Starktrockniszeiger; 5 = Frischezeiger, 10 = Nässezeiger; 12 = Unterwasserpflanze
·Reaktionszahl: 1 = Starksäurezeiger; 5 = Mäßigsäurezeiger; 9 = Basen- und Kalkzeiger
·Stickstoffzahl: 1 = stickstoffärmste Standorte; 5 = mäßig stickstoffreich; 9 = übermäßig stickstoffreicher Standort
·Salzzahl: 0 = nicht salzertragend; 5 = mäßiger Salzgehalt; 9 = sehr hoher bis extremer Salzgehalt

Die Vergabe der Zeigerwerte erfolgt in 1er Schritten. Manchmal kann jedoch kein Zeigerwert angegeben werden, dann steht ein x.

Und wer es noch genauer wissen möchte:  
Die Zeigerwerte nach Ellenberg (Wikipedia)