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| | | | Alte Lieder
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| | | Säste nit die Säu eam Goarte |
| Version 1 (in Langenbach gesungen)
Säiste nit die Säu eam Goarte, säiste wäj se woile, wäj se däife Löcher groawe ean de geale Roiwe
Spitz komm ‘raus,
un beiß’n ean die Baa, die Säu die wolle Löcher groawe, sain noch vill ze klaa
Siehst Du nicht die Schwein’ im Garten, siehst Du, wie sie wühlen, wie sie tiefe Löcher graben in den gelben Rüben
Spitz komm’ heraus, und beiß ihn’n in die Beine, die Schweine wollen Löcher graben, sind noch viel zu kleine.
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| Version 2 (ursprüngliche Version)
Säiste nit die Säu eam Goarte, säiste wäj se woile, wäj se oh des Uhkraut gieh’n un oh die geale Roiwe
Spitz komm ‘raus, un beiß’n ean die Baa, däi Mißgebierrer freasse uus die Dickwurz kurz ’n klaa
Siehst Du nicht die Schwein’ im Garten,
siehst Du, wie sie wühlen, wie sie an das Unkraut geh’n un an die gelben Rüben
Spitz komm’ heraus, und beiß ihn’n in die Beine, die Fehlgeburten fressen uns die Rüben kurz und kleine
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| In ganz Mittelhessen bekannt, tw. im Wechsel mit der hochdeutschen Übersetzung gesungen. Auch die “Watzenborner Nationalhymne”, In Alsfeld mit Zusatztriller: “walle, walle, wick wack, wick wack, wick wack....” |
| | | | Gieh mer nit iwwer mei Äckerche | | Gieh mer nit iwwer mei Äckerche, Äckerche,
Gieh mer nit iwwer mei Wies’ Gieh’ mer nit bei mei läib’ Schätzelche, Schätzelche, Gieh mer nit bei mei Luis’ Gieh’ mer nit bei mei läib’ Schätzelche, Schätzelche, Gieh mer nit bei mei Luis’
Maadche, woas seist dau su engebild’, engebild’ Maadche, woas seist dau su stolz, Maanst, weil Dein Babbe de Schubkerr’n fiehrt, Schubkerrn fiehrt, un Dei Mamme träht Holz Maanst, weil Dein Babbe de Schubkerr’n fiehrt, Schubkerrn fiehrt, un Dei Mamme träht Holz
Saist de daa goarnit mei Läiwesje, Läiwesje, saist de daa goarnit mie mei’? Aich huu Daich immer su fruh gehoatt, fruh gehoatt, soll des daa goarnit mieh sai’? Aich huu Daich immer su fruh gehoatt, fruh gehoatt, soll des daa goarnit mieh sai’?
Altes Volkslied aus dem Westerwald
Anderer Text auch: “Allewei rappelt’s am Scheuertor” | | | Wenn de Watzegickel off de Hoierladder | | Wenn de Watzegickel off de Hoierladder met de Hinkel possiert, met de Hinkel possiert und sich goarnet geniert
Wenn de Watzegickel dann de Hinkel säht, er hätt e Keand kräiht vom Aff, alle Hinkel sain baff, weil es Keand eas vom Aff
Altes Liedgut, Text: urspr. aus der Pfalz Melodie: nach dem Auerhahn-Plattler | | | Säiste nit do kimmte | | Säiste nit do kimmte, lange Schritte nimmte säiste nit do eas er schon,
der versoff’ne Schwiegersohn
Säihste nit, do stieht er, seinen Schnurrboart dreht er Ja, oh ja, er muß ihn drehn, denn er muß zur Hochzeit gehn
Wenn du denkst, du hast’n, springt er aus’m Kasten. Wenn du denkst, es ist dein Schatz, isses nur ein Hampelmatz!
Säihste, etz verschwindt er, eine andre nimmt er, Oder auch er hat se schon, dieser faule Schwiegersohn
Alter Tanz, Kreuzpolka, ursprünglich aus der Berliner Gegend auch bekannt als “Siehste wohl, da kommt er” | | | Tief im Hessenland | | | Tief im Hessenland steht ein Bauernhaus, so hübsch und fein Tief im Hessenland
steht ein Bauernhaus, so hübsch und fein Und aus dem Bauernhaus, da schaut ein Mädel raus, die schöne Hessenländerin Und aus dem Bauernhaus, da schaut ein Mädel raus, die schöne Hessenländerin
Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit macht im Hessenland Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit macht im Hessenland Da wird sie seine Braut, wird sie ihm angetraut, die schöne Hessenländerin Da wird sie seine Braut,
wird sie ihm angetraut, die schöne Hessenländerin
Einmal kommt der Tag, wo man Kirmes macht im Hessenland Einmal kommt der Tag, wo man Kirmes macht im Hessenland Da wird die Wutz geschlacht’ und wird zur Worscht gemacht und Bier gibt’s im schönen Hessenland Da wird die Wutz geschlacht’ und wird zur Worscht gemacht und Bier gibt’s im schönen Hessenland
Alter hessischer Walzer, auch in abgewandelter Form als: “Tief im Westerwald”, “Tief im Odenwald” usw... bekannt Melodie: Traditionell, Text: Brunhilde Miehe | |
| | | | Alleweile gieh’n mer goar naut mie | | Alleweile gieh’n mer goarnaut mie, goarnaut mie, goarnaut mie Alleweile gieh’n mer goarnaut mie, goarnaut mie ham
Bes die Aal Quetschekuche bäckt un kaa schepp Schnuut mie mecht, Alleweile gieh’n mer goarnaut mie, goarnaut mie ham
Alte Volksweise Auch im Odenwald als: “Hait gäi ich goar net mäih...” | | | Quetschekuche wollmer backe
| | Quetschekuche wollmer backe bei de Omma ean de Kich’ Quetschekuche wollmer backe bei de Omma ean de Kich’
vulg. Abwandlung: Quetschekuche wollmer backe bei de Omma ean de Kich’ kimmt en dicke, fette Ami, greift de Omma oh die... (Quetschekuche wollmer...)
Nach der Melodie des alten Schlagers “Tschiou, tschiou...”
| | | Zwische Weilburg und Runkel | | Zwische Weilburg und Runkel da ist ein Tunnel, wemmer reinfährt wird’s dunkel, wemmer rausfährt wird’s hell
Holladihia, holladiho Holladihoppsassa, holladiho
Alte Volksweise, Strophe zu “Hoch drob’n auf’m Berge” | | | Trink mer noch e Tröppche | | Trink mer noch e Tröppche, trink mer noch e Tröppche aus dem aale Henkelsdöppche Trink mer noch e Tröppche, trink mer noch e Tröppche aus dem aale Henkelsdöppche
Oh Susanna, wie ist das Leben doch so schön,
Oh Susanna, wie ist das Leben schön
Ein alter Rheinländer-Tanz Melodie: traditionell, Hessischer Text: W. Hinsch | | | Rummsdich, do leiht se | | Rummsdich do leiht se, hinner'em Schauernduur,
jämmerlich schreit se : "Do mer net wieh. Riddel mich e wink, schiddel mich e wink, greif mer mo o mei Deank, o ma klaa Wullewullewull, o mei Schadull."
Traditionelles Kurzlied gesungen in der Gegend um Biskirchen |
| | Hessenland, du bist mein Heimatland | | Hessenland, du bist mein Heimatland, Deutschlands grünes Herz wirst du genannt. Mittendrin, da steht mein Vaterhaus, da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.
Grüne Wälder gibt’s wohin man schaut, Berg’ und Täler sind mir so vertraut. Überall, da blüht’s im Sonnenschein. Oh, wie herrlich ist es doch bei uns daheim!
Oh, wie herrlich ist es doch bei uns daheim!
Viele Freunde stehn mir hier zur Seit’, teilen mit mir Lebensfreud und Leid, Uns schenkt Tanz, Gesang und die Musik manche frohe Stunde, die man nie vergißt. manche frohe Stunde, die man nie vergißt.
Seid willkommen hier in unserm Bund, freut euch tief mit uns aus Herzensgrund! Denn, wo froh Musik und Lied erschallt, klingt’s von Herz zu Herzen und verbindet bald. klingt’s von Herz zu Herzen und verbindet bald.
Heimliche hessische hymne Melodie: Traditionell, Text: Brunhilde Miehe |
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| | | Alte Volkshymne des Nassauer Landes |
| Anfangs der 1890er Jahre verfaßte der Wiesbadener Mundartdichter Rudolf Dietz unter der Überschrift "Blau-Orange" ein mundartliches Heimatlied für den nassauischen Teil der Provinz. Es lautete:
"Bloo un goldig sinn die Farwe Vo' deham meim klaane Land; Goldig glinze drauß die Garwe, Bloo die Drauwe aa' der Wand. Naa, sei Kinner läßt's nit darwe, Voll schinkts in bis aa' de Rand. Bloo un goldig sinn die Farwe Vo' deham meim klaane Land.
Bloo und Gold, sei laut gepriese Frank un frei vir aller Welt; Iwwer goldbeblummte Wiese Welbt sich bloo das Himmelszelt.
Korn, un Bodderblumme grieße, Bloo zu Gold sich treu gesellt; Bloo un Gold, sei laut gepriese Frank un frei vir aller Welt.
Schworzweißrut, wie stieht d'r prächtig Unser bloo und goldig Band. Deutschland dir, su gruß un mächtig, Bleib ich treu mit Herz un Hand. Doch Verachting dem, su dächt ich, Der nit liebt sei' Hametland! Schworzweißrut, wie stieht d'r prächtig Unser bloo un goldig Band!"
Dieses Lied gibt zwar eine Darstellung der nassauischen Landschaft in den beiden Landesfarben, läßt jedoch die charakteristischen Eigentümlichkeiten des Landes nicht besonders erkennen, wie auch der Volkscharakter nicht erwähnt ist. Um so stärker tritt der Vaterlandsgedanke in der dritten Strophe in den Vordergrund. Das Lied, das nach der Melodie des Liedes "Deutschland, Deutschland über alles" zu singen war, fand
ebenfalls keine Verbreitung. Im Jahre 1905 übertrug der Dichter das Lied ins Hochdeutsche. In dieser Fassung lautet es:
Blau und golden wehn die Farben Meines lieben Heimatlands, Golden wogen seine Garben, Blau blinkt's aus der Reben Kranz. Seine Kinder läßt's nicht darben, Tausend Freuden spenden kann's. Blau und golden wehn die Farben Meines lieben Heimatlands.
Blau und Gold sei laut gepriesen Frank und frei vor aller Welt. Goldbesternt sind seine Wiesen Unterm blauen Himmelszelt. Wo des Rheines Wellen fließen Blau und Gold sich treu gesellt: Blau und Gold sei laut gepriesen Frank und frei vor aller Welt.
Schwarz-weiß-rot, wie ziert dich prächtig Heimatlands blau-golden Band! Dir, mein Deutschland, stolz und mächtig, Schwör' ich Treu' mit Herz und Hand. Doch Verachtung dem, so dächt' ich,
Der nicht liebt sein Heimatland! Schwarz-weiß-rot, wie ziert dich prächtig Heimatlands blau-golden Band!"
Auch die hochdeutsche Fassung brachte dem Lied keine weitere Verbreitung, obwohl es seit 1914 nach einer eigenen Melodie in Schulen und auf Vortragsabenden des Verfassers gesungen wurde. Auch das 1912 erschienene Lied "Mein Nassauer Land" von Emil Schott in Wiesbaden konnte
sich nicht mehr durchsetzen.
Aus: Land und Leute im Oberlahnkreis Heimatkundliche Beilage des "Weilburger Tageblatt" 33. Jahrgang März 1970 Nr. 3
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