Pflanzenwelt in Langenbach +++ Echte Nelkenwurz

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Autor Sven Dienstbach

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Echte Nelkenwurz     (Géum urbánum)

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Erkennungsmerkmale:
 
Die Blüten sind goldgelb und stehen in einer lockeren Rispe, der Griffel an den Früchten ist hakig gekrümmt. Die Blätter sind unregelmäßig und einfach gefiedert, die Endblättchen sind größer.


Beschreibung:
 
Die 10 - 15 cm lang gestielten Grundblätter sind unregelmäßig unterbrochen 5 - 7zählig gefiedert, wobei die Fieder beiderseits zerstreut behaart und die Endfieder viel größer sind als die Seitenfieder sind. Im unteren Teil des Stängels ähneln die Stängelblätter den Grundblättern, im oberen Bereich sind sie hingegen 3zählig. Die Nebenblätter der Stängelblätter sind groß (16 - 25 mm lang, selten nur 13mm oder auch bis 30 mm), am Grund mit dem Blattstiel verwachsen und kerbzähnig. Den Winter überlebt die Pflanze mittels einer Blattrosette mit zum Teil wintergrünen Rosettenblättern. Der stark verästelte, dünne und feinkantige Stängel ist mehrblütig und mehr oder weniger stark drüsig behaart. Die aufrecht stehenden leuchtendgelben Blüten sind 5zählig und in wenigblütigen, lockeren Blütenständen vereint. Die Kelchblätter sind 3 - 6mm lang, grün, außen behaart, an der Blüte ausgebreitet und nach der Blüte zurückgeschlagen, die etwa 0,5 mm breiten und zwischen 2 - 3 mm langen Außenkelchblätter sind ebenfalls grün. Die hellgelben Blütenkronblätter sind zwischen 3 und 7 mm lang. Daneben findet man in der Blüte zahlreiche Staubblätter und zwischen 60 und 80 Fruchtblätter. Der Griffel ist purpurfarben und 2fach hakig gegliedert, wobei das untere Glied kahl und 3 - 4 mal so lang wie das obere gekniete und Glied ist, welches seinerseits Haare aufweist. Zur Fruchtzeit verholzen die Griffel. Behaart ist auch der sich nicht streckende Blütenboden. Die Blüten der Echten Nelkenwurz sind schwach proterogyn (vorweiblich), was bedeutet, dass die weiblichen Blütenorgane (Griffel) vor den männlichen Blütenorganen (Staubblätter) reifen. Der Wurzelstock (Rhizom) ist 3 - 4 (selten bis 7) cm lang, 1 - 2 cm dick, aufrecht, reich bewurzelt, vorn verdickt und walzlich geformt, geringelt, braun-gelblich in der Farbe, innen fleischfarbig bis lila und mit Wurzel- und Blattgrundresten besetzt. Die Primärwurzel stirbt früh ab. Die Früchte weisen Widerhaken auf, mit denen sie wie Kletten z. B. an Kleidung haften und so verbreitet werden, sie sind 1 - 3 mm lang borstig behaart. In dem kugeligen Fruchtköpfchen enthalten sind die 3 - 6 mm langen Samen (sogenannte Nüsschen, also kleine Nüsse, wobei Nüsse botanisch dadurch gekennzeichnet sind, dass die Fruchtwand bei der Reife hart und holzig wird).


Standort:
 
Die echte Nelkenwurz liebt einen gut durchfeuchteten und stickstoffhaltigen Boden, man findet sie in Laubwäldern, Mischwäldern, an Waldrändern, Waldwegen, auf Wegen, Schuttplätzen und an Gebüschen. Die Pflanze ist häufig und bis in 1.000 m ü. NN. zu finden.


Verbreitung:
 
In folgenden Gebieten ist die Pflanze zu finden: Alpen, nördliches Alpenvorland, Süddeutsches Schichtstufenland, zentraleuropäische Mittelgebirgsschwelle, norddeutsches Flachland und Watten- und Marschküste der Nordsee sowie Insel- und Boddenküste Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs. Man kann die echte Nelkenwurz praktisch in ganz Europa finden, außer im äußersten Norden. Die Nelkenwurz ist eine indigene, also einheimische Art.


Wissenswertes:
 
In den Wurzeln enthält die Pflanze das schwach giftige Öl Eugenol und Gerbstoffe. Früher wurde der getrocknete Wurzelstock als Gewürznelkenersatz verwendet. Zum Gurgeln wurden Wurzelstockextrakte benutzt. In der Naturheilkunde verwendet man Tee der Pflanze bei Entzündungen, Durchfällen und bei Leber- und Gallekrankheiten, sowie bei Erschöpfungszuständen. Da die Wirksamkeit noch nicht zweifelsfrei belegt ist, sollte man besser auf andere Pflanzen ausweichen, Nebenwirkungen sind derzeit aber keine bekannt. Der Gehalt an Eugenol (führt den Geruch nach Gewürznelken verantwortlich) geht auf das Phenolglykosid Gein zurück, welches in frischen Pflanzenteilen durch das Enzym Gease gespalten wird in die Zucker Vicianose und Eugenol).

Verwendung finden die jungen, im Frühjahr geernteten Blätter als Salat oder nach Abkochen in Salzwasser als Gemüse. Die Wurzeln erntet man im Herbst oder Frühjahr, es sollten aber nur kleine Mengen als Gewürz verwendet werden.

Der zweite deutsche Name Benediktenkraut, das heißt "gesegnetes Kraut" geht auf die den bitter schmeckenden Wurzeln früher zugesprochene Heilkraft zurück. Durch den hohen Gerbstoffanteil wird dem Kraut auch eine Wirkung gegen Durchfall nachgesagt. Nelkenöl dient bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündung sowie bei Zahnschmerzen zur vorübergehenden Linderung der Beschwerden.

Inhaltsstoffe:
·Eugenol (ätherisches Öl, nur in den trockenen Wurzeln)
·30% Gerbstoffe
·Bitterstoffe, Harze, Zucker

Der lateinische Gattungsname "Géum" ist die antike Bezeichnung dieser Pflanzengattung mit unbekannter Ableitung. Der Artname "urbánum" geht auf das lateinische Wort "urbanus" zurück und bedeutet "Stadt-", abgeleitet von dem lateinischen Wort "urbs", was "Stadt" bedeutet. Dies bezieht sich auf das Vorkommen der Art in Ruderalfluren von Städten. Die Echte Nelkenwurz zeigt die Lebensform eines Hemikryptophyten (Erneuerungspflanzen liegen bei diesen Staudenpflanzen dicht unter der Erde). Die Ausbreitung erfolgt epizoochor (Ausbreitung durch Anheften an Mensch und Tier) über die Klettfrüchte. Die Befruchtung erfolgt durch Insekten (vor allem durch Dipteren, also Zweiflügler, dazu gehören z.B. die umgangssprachlichen Fliegen), am Ende der Blütezeit kann aber auch eine Selbstbestäubung erfolgen.



(Sven Dienstbach)                            auf die jeweiligen Bilder klicken zum Vergrößern

Name (dt.): Echte Nelkenwurz
andere Namen (dt.):Benediktenkraut, Benediktenwurzel, Buschnelkenwurz, Märzwurz, Mannskraftwurzel, Märzwurzel, Nardenwurzel, Mauernelkenwurz, Stadt-Nelkenwurz
Name (lt.): Géum urbánum
andere Namen (lat.): -
Familie (dt.): Rosengewächse
Familie (lat.): Rosáceae
Blütezeit: Mai - Oktober
Größe: 20 - 60 cm, selten 1m
Giftig: schwach giftig oder giftverdächtig
Geschützt: nein
auf Roter Liste: nein
Verwendung: Heilpflanze, Wildgemüse

Gesamtansicht (klicken zum Vergrößern)

Blüte (klicken zum Vergrößern)

Fruchtkörper  (klicken zum Vergrößern)

Widerhaken des Fruchtkörpers (klicken zum Vergrößern)

Zeigerwerte:   (info)
 
Lichtzahl: 4
Temperaturzahl: 5
Kontinentalitätszahl: 5
Feuchtezahl: 5
Reaktionszahl: x
Stickstoffzahl: 7
Salzzahl: 0


(c) 2008 Heimat- und Geschichtsverein, 35789-Weilmünster-Langenbach