Pflanzenwelt in Langenbach +++ Weißer Steinklee

Langenbach im Taunus

Startseite
...Kalender, Nachrichten

Langenbach
...Ort, DSL, Infos, Statistik

Geschichte
...von der Urzeit bis heute

Kirche
...Gottesdienst, Pfarrer

Brauchtum
...Rezepte, Lieder, Platt

Dorf-Uznamen
...in Hessen und Thüringen

Erzählungen
...Geschichten, Gedichte

Impressionen
...Dorf-, Natur-, Luftbilder

Fotogalerien
...Vereine, Feste, Feiern

Pflanzenwelt

Autor Sven Dienstbach

Wildkräuter & -gräser
Acker-Winde
Blutweiderich
Breitwegerich
Buschwindröschen
Dornige Hauhechel
Echte Nelkenwurz
Echtes Labkraut
Gänseblümchen
Gänsefingerkraut
Gemeiner Rainfarn
Gemeine Wegwarte
Gewöhnl. Natternkopf
Gewöhnliches Leinkraut
Gewöhnliche Zaunwinde
Kleines Springkraut
Mittlerer Wegerich
Scharbockskraut
Schmb. Weidenröschen
Vielblättrige Lupine
Weißer Steinklee
Weiße Taubnessel
Wiesen-Löwenzahn


Bäume und Sträucher
Rosskastanie


Fauna
...Tierwelt in Langenbach

Vereine
...Langenbacher Ortsvereine

Firmen
...Örtliche Unternehmen

Einrichtungen
...DGH, Feuerwehrhaus, etc.






























Langenbach bei Weilmünster - die Perle im Naturpark Hochtaunus 

Langenbach im Taunus                        
Flora - Einheimische Pflanzen

Veranstaltungen

Facebook

Links

Kontakt

Sitemap

Newsletter

Gästebuch

Anschriften

Datenschutz

Impressum

Weißer Steinklee     (Melilótus álbus)

Steckbrief


Erkennungsmerkmale:
 
In schmalen, aufrechten und langen Trauben stehen die etwa 5 mm langen, weißen Blüten. Die Blätter sind 3zählig und ähneln Kleeblättern, die einzelnen Teilblättchen sind verkehrt eiförmig und grob gezähnt.


Beschreibung:
 
Die gestielten Fiederblättchen sind länglich und verkehrt-eiförmig bis rundlich, an den oberen Stengelteilen lanzettlich geformt. Sie sind zwischen 1 und 2 cm lang, ihre Spitze ist abgerundet oder gestutzt. Neben 6 - 12 (oft undeutlichen) Zähnen besitzen sie ebenso viele Paare an Seitennerven. Das mittlere Blättchen der drei Teilblättchen ist wie bei allen Melilotus-Arten länger gestielt als die Seitlichen. Nebenblätter werden bei dieser Art etwa 8 - 10mm lang und sind meist ganzrandig und borstenförmig. Der weiße Steinklee zeigt eine wechselständige Blattstellung. Der aufrecht stehende Stengel ist ästig, oberwärts mehr oder weniger stark behaart und später am Grund verholzt. Trocknet man die Pflanze, verströmt sie einen sehr starken Waldmeister-Duft. Die 40 - 80 blütige 4 - 6 cm (selten auch 10) lange Blütentraube überragt das Tragblatt weit und ist zur Fruchtzeit deutlich verlängert. Der Infloreszenzstiel ist so lang oder kürzer als die Blütentraube. Die 4 - 5 mm lange weiße Blütenkrone besteht, wie für ein Schmetterlingsblütengewächs üblich, aus Fahne (oberes Blütenblatt), Schiffchen (unteres Blütenblatt) und Flügel (seitliche Blütenblätter), wobei bei dieser Pflanze Flügel und Schiffchen mehr oder weniger gleich lang sind und deutlich kürzer sind als die Fahne. Die Blüten sind nickend, 1 - 2 mm lang gestielt, der Kelch ist kahl oder allenfalls spärlich behaart. Sowohl Kelch als auch Krone sind 5zählig. Im sitzenden und kahlen Fruchtknoten enthalten sind 2 - 4 Samenanlagen. Aus diesem geht eine 3 - 3,5 mm (selten bis 7 mm) lange und 2 - 2,5 mm dicke, schwärzliche, schief eiförmige, netzig-querrunzelige, stumpfe und meist 1 - 2 samige Hülse (Schmetterlingsblütengewächse = Hülsenfrüchte) mit kurzem Griffelrest hervor. Die enthaltenen Samen sind um 2 mm lang und 1,5 mm breit, glatt oder schwach warzig, eiförmig und schmutzig- bis grünlichgelb. Der weiße Steinklee ist sommergrün und zweijährig. Nach der Blütezeit fallen meistens die Blätter ab.


Standort:
 
Der weiße Steinklee liebt einen mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen, mehr oder weniger humosen oder rohen Boden jedweder Art (bevorzugt jedoch  Lehmböden). Man findet ihn an Wegrändern, auf Bahndämmen und Schuttplätzen, an Ruderalstellen und in lückigen Rasen. Er fehlt in kalkarmen Gebieten, ansonsten findet man ihn jedoch recht häufig.


Verbreitung:
 
In folgenden Gebieten ist die Pflanze zu finden: Alpen, nördliches Alpenvorland, Süddeutsches Schichtstufenland, zentraleuropäische Mittelgebirgsschwelle, norddeutsches Flachland und Watten- und Marschküste der Nordsee sowie Insel- und Boddenküste Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs. In den Alpen findet man ihn bis in eine Höhe von 1.240 m ü. NN. Der weiße Steinklee ist bei uns ein Archaeophyt (in vorgeschichtlicher und historischer Zeit vor 1500 eingewandert und eingebürgert).


Wissenswertes:
 
Auffällig ist bei dieser Pflanze der starke Waldmeistergeruch (wie frisches Heu, nur stärker), der sich nach dem trocknen der Pflanze besonders stark bemerkbar macht. Dieser Geruch beruht auf Cumarin, welches in der Pflanze bereits vorher in organischer Bindung vorhanden ist. Beim Trocknen wird es dann frei. Der Geruch ist jedoch nicht nur beim weißen Steinklee zu finden, sondern auch bei allen anderen heimischen Steinklee-Arten.

Wenn weißer Steinklee in feuchtem Heu enthalten ist, dann kann aus dem Cumarin eine chemische Verbindungen entstehen, welche bei Rindern die Blutgerinnung hemmt. Diese können dann selbst an geringfügigen Verletzungen verbluten. Bei Menschen sollen getrocknete Pflanzen den selben Effekt haben.

Die Früchte werden wohl wie Bohnen oder Erbsen in Suppen verwendet, die frischen Sprosse und Blätter können roh oder gekocht z.B. für Salate verwendet werden (aber nur frisch, nicht getrocknet). Die Blüten werden ebenfalls genutzt und sollen ein Vanille-Aroma ergeben. Weiterhin kann er wohl als Gewürz und zum aromatisieren von Rauchtabak benutzt werden.

Wie praktisch alle Vertreter der Familie der Schmetterlingsblütengewächse ist der weiße Steinklee in der Lage, mit Hilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft zu fixieren und zu verwerten. Er wird daher auch für die Gründüngung verwendet. Daneben hat er für Imker auch eine gewisse Bedeutung als Bienenweide. Die Blüten sind nektarführende Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus. Einer der wichtigsten Bestäuber ist dabei die Honigbiene. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der weiße Steinklee als Heil- und Zierpflanze kultiviert. Als Futterpflanze werden heute kumarinarme Sorten verwendet. Auch für die Befestigung von Sand- und Kiesböden wird er genutzt.

In manchen Quellen wird er auch als Heilpflanze behandelt (Blutgerinnungshemmer) und soll z.B. Bakterien abtöten und bei Blähungen helfen.. Das Öl der Samen wird für die Herstellung einiger Farben verwendet. Aufgrund des Cumarins soll es in getrocknetem Zustand auch Insekten vertreiben, und es wurde als Grundlage für ein Rattengift verwendet wegen der blutgerinnungshemmenden Wirkung.

Der weiße Steinklee ist ein bis 70 cm tief wurzelnder Rohbodenpionier und ist daher oft auf Ödland und Schotter zu finden. Der Artname "álbus" ist lateinisch und bedeutet "weiß" und bezieht sich auf die weißen Blüten. Der Gattungsname "Melilótus" leitet sich von den griechischen Worten "meliloton" bzw. "melilotos" ab, welche "Honigklee" bedeuten. Er ist zusammengesetzt aus dem griechischen Wort "meli", was "Honig" bedeutet, und "loton", was im weitesten Sinne "Klee" bedeutet. Der Gattungsname bezieht sich somit auf die nach Honig duftenden Blüten. Der weiße Steinklee ist bezüglich der Lebensform ein Therophyt (einjährige Pflanzen) bzw. ein Hemikryptophyt (Staudenpflanzen mit dicht unter der Erdoberfläche liegenden Erneuerungsknospen).


(Sven Dienstbach)                                            auf die jeweiligen Bilder klicken zum Vergrößern

Name (dt.): Weißer Steinklee
andere Namen (dt.): Honigklee, Weißer Bucharaklee, Bokharaklee
Name (lt.): Melilótus álbus
andere Namen (lat.): - Melilótus álba
Familie (dt.): Schmetterlingsblütengewächse
Familie (lat.): Fabáceae
Blütezeit: Mai - Oktober
Größe: 30 - 150 cm
Giftig: ja (in getrocknetem Zustand)
Geschützt: nein
auf Roter Liste: nein
Verwendung: Bienenweide, Gründüngung, Heilpflanze

Gesamtansicht (klicken zum Vergrößern)
Blüte (klicken zum Vergrößern)
Blüte 2 (klicken zum Vergrößern)
Blatt (klicken zum Vergrößern)

Zeigerwerte:   (info)
 
Lichtzahl: 9
Temperaturzahl: 6
Kontinentalitätszahl: 6
Feuchtezahl: 3
Reaktionszahl: 7
Stickstoffzahl: 4
Salzzahl: 0


(c) 2008 Heimat- und Geschichtsverein, 35789-Weilmünster-Langenbach