| 07407 Rudolstadt: “Rolschter Brummochsen” Nach einem Prozeß wegen Beleidigung wurde der Angeklagte freigesprochen und setdem das "Schimpfwort" per Urteil als ortsübliche Floskel legitimiert. 07407 Rudolstadt OT Schwarza: “Schwärzer Zippeltrampler” Wahrscheinlich wegen dem (ehemaligen) großen Gemüseanbaubetrieb 07407 Rudolstadt OT Volkstädt: “Völkschter Wasserglotzer” Weil die ganz nahe an der Saale wohnen 07407 Remda: “Remsche Bielenten”
07547 Gera: “Gersche Fettguschen”
37327 Kallmerode: “Kuckucke”, “Spatzenfärber” Jedes Dorf im Eichsfeld hat einen Spitznamen, mit dem die Einwohner durch die Nachbardörfer geneckt wurden. Kallmerode hat gleich zwei davon. Der Name “Kallmeröder Kuckuck” wird damit begründet, dass in den Wäldern des Dün viele Kuckucke leben und ihren charakteristischen Ruf erschallen
lassen. Die Gemeinde-Gaststätte hat seit vielen Jahren den Namen “Zum Kuckuck”. Der Spitzname “Kallmeröder Spatzenfärber” stammt aus der Zeit um 1850. Damals lebten viele Dorfbewohner von der Vogelzucht. Die Züchtungen wurden von den Männern in ganz Deutschland und vielen Teilen Europas verkauft. Böse Zungen behaupten, dass auch gewöhnliche Spatzen durch Einfärben zu Kanarienvögeln “veredelt” wurden. Vom Ort Zuffenhausen bei Stuttgart wird übrigens dieselbe Geschichte erzählt, und die
Einwohner tragen ebenfalls den Spitznamen “Spatzenfärber”. Noch vor etwa 70 Jahren gab es 32 Vogelzüchter im Ort. Am Anger der Gemeinde wurde eine Bronzestatue aufgestellt, die den Spatzenfärber mit seinem Reff darstellt.
98599 Brotterode: “Brotterico”, “Hessenknütz” Ortschaften jenseits des Rennsteig werden Hessen zugeordnet.
99100 Bienstädt: “Zapfenfresser” 99100 Dachwig: “Brandenburger” Im 19. Jahrhundert gab es dort viele selbstgelegte Brände 99100 Großfahner: “Schlossgänserte”
99111 Erfurt: “Puffbohnen” Durch den verbreiteten Bohnenanbau in früheren Zeiten.
99189 Haßleben: “Vierkantschädel” Weil sie mit dem Spaten geweckt werden
99195 Riethnordhausen: “Nurzehner Bergfüchse” Weil der Ort mal aus “nur zehn” Häusern bestanden haben soll.
99752 Bleicherode: “Schneckenhengste”
99819 Ettenhausen a.d. Nesse: “Bornkerschjungen/ -kitz” Anbau von Brunnenkresse 99819 Stockhausen: “Bornkerschjungen/ -kitz” Anbau von Brunnenkresse
99846 Seebach: “Die Herzoglichen” (best. Haltung)
99848 Kälberfeld: “Bärenjäger”, “Essigköpfe” Bezug auf Essigproduktion 99848 Laucha: “Porree” (Wortwitz wg. Laucha), “Kreblatscher” Bezug auf Flurstück “Kreb” in Lauchaer Flur
99867 Gotha: “Lappenhög” Wegen der dort zum Trocknen aufgehängten Wäsche und/oder wegen der Lappen, die man bei Glatteis auf die Straße legte, damit die Fuhrwerke ungehindert in den oberen Teil der Stadt hinauf kamen. Spottvers: In Tüngen, Wangen, Goldbach, Goth, da sitzt der Teufel auf dem Schlot; hat ein rotes Käppchen uff und ein Bündel
Liese (Läuse) druff
99869 Ebenheim: “Jaköber” einst dort häufiger Vorname Glotzenhausen”, “Glotzerode” Anspielung auf die neugierigen Ebenheimer 99869 Friemar: “?” Spottvers: In Freimar, da schissen se uff den Eimer. 99869 Goldbach: “?” Spottvers: In Tüngen, Wangen, Goldbach, Goth, da sitzt der Teufel auf dem Schlot; hat ein rotes Käppchen uff und ein Bündel Liese (Läuse) druff 99869 Haina: “Hippelböck” (Ziegenböcke), “Stadt Lumpen” Hippelböck wegen der häufigen Ziegenhaltung, der “Kuh des kleinen Mannes”, “Stadt Lumpen” bezieht sich auf die Lumpensammlung nach dem Krieg. Spottvers: Hainche Hippelböck, schissen in die
Röck. 99869 Grabsleben: “Staren” 99869 Großrettbach: “Raben” 99869 Günthersleben: “Raben” 99869 Schwabhausen: “Schweineknutscher” 99869 Sonneborn: “Röhrchensburger” Röhrenbohrer, Produktion von Holzröhren für Wasserleitung 99869 Wandersleben: “Sandrutscher” Frühere Kiesgrube bei Wandersleben 99869 Wangenheim: “?” Spottvers 1: In Wangen gibt’s nichts zu fangen - Spottvers 2: In Tüngen, Wangen, Goldbach,
Goth, da sitzt der Teufel auf dem Schlot; hat ein rotes Käppchen uff und ein Bündel Liese (Läuse) druff 99869 Wechmar: “Stoare” (Stare)
99880 Aspach: “Die heiligen Geister” Anspielung auf früheres Klosteranwesen 99880 Langenhain: “Zisserchen” (zeitig wie die Zeisige), “Ampelmatzen” 99880 Mechterstädt: “Schnorregicker” (Dialekt: Gucker), auch “Schnorrepeter”
99880 Rödichen (Schnepfenthal): “?” Spottvers 1: In Rödchen ham sie den Teufel am Köötchen (Kettchen) Spottvers 2: Wenn’s Köttchen riss, geht’s Köttchen schiss
99880 Schwarzhausen: “Bärärsche” Anspielung auf Beerensammeln, “Duckmäuser” (Eigenheit) 99880 Teutleben: “Ägypter” Die frühere “Gaststätte zum Nil” führte zu diesem Spitznamen 99880 Wahlwinkel: “Blaustrümpfe”
99887 Georgenthal: “Stehkragen” 99887 Gräfenhain: “Schwarze Bürärsch” (Schwarze Bauernärsche) 99887 Hohenkirchen: “Mattedemmler” (Quarktreter)
99891 Cabarz (jetzt Tabarz): “Cawerzsche Füerhunde” (Cabarzer Feuerhunde, Feuermacher)
Hier hat es des öfteren gebrannt. Ein Großbrand in Cabarz vernichtete einst den Baubestand des Ortes bis auf zehn Häuser. Weitere große Brände ereigneten sich in Groß Tabarz 1682 und 1821, in Cabarz 1839. Cabarz hatte lange Zeit die größte Bedeutung unter den Orten, da dort die erste Schule und Kirche standen. Im Jahre 1946 wurden Cabarz und Tabarz zum heutigen Tabarz vereinigt. 99891 Fischbach: “Mattesäck” (Quarkbeutel) Hinweis auf Viehwirtschaft 99891 Schmerbach: “Pumper” 99891 Winterstein: “Holzbück” (Holzböcke, Bezug auf Waldarbeit) Spottvers 1: Das stinkt wie Wintersteiner Mist - Spottvers 2: Eine Kuh und eine Frau, die holt man nicht von Winterstein: Die fressen zu veel, gann keine Milch und machen veel Mist.
99894 Altenbergen: “Stoare” Spottvers: In Altenbergen, Catterfeld, da gibt’s die Mädchen ohne Geld. Lange Bein und kurze Röck, stinken wie die Hippelböck
99894 Catterfeld: “Hundefänger + Kasperköpp” Spottvers 1: Sehn wir uns nicht auf dieser Welt, so sehn wir uns in Catterfeld -
Spottvers 2: In Altenbergen, Catterfeld, da gibt’s die Mädchen ohne Geld. Lange Bein und kurze Röck, stinken wie die Hippelböck 99894 Friedrichroda: “Zapfenzwicker” 99894 Leina: “Maisfresser” Spottvers: Frauen und kleine Schwien, die nimmt man nicht aus Lien 99894 Schönau v.d.Walde: “Witteschisser”
99897 Dietharz: “Harzknütz” Bezug auf Waldarbeit 99897 Tambach: “Holzknütz” Bezug auf Waldarbeit
99898 Finsterbergen: “Filzläus”
99947 Behringen: “de me Buurn” (Wir Bauern) Dialekt: Wir Bauern 99947 Craula: “Holzböck” Waldarbeit vieler Craulaer
Spottvers: Wenn’s regnet, machen wir’s so wie in Craula: Wir lassen’s regnen 99947 Herbsleben: “Säfter” Bezug auf Saftproduktion, Obstanbau
99947 Reichenbach: “?” Spottvers: In Richenbach da sitzt der Teufel auf dem Dach 99947 Sundhausen: “Die Fußkranken” (eine Eigenschaft) 99947 Thamsbrück: “Nikoläuse” 99947 Tüngeda: “Kommtsbüch” (Krautbäuche, Bezug auf Gemüseanbau) Spottvers 1: In Tüngen gibt’s nichts zu fingen (finden) - Spottvers 2: In Tüngen, Wangen, Goldbach, Goth, da sitzt der Teufel auf dem
Schlot; hat ein rotes Käppchen uff und ein Bündel Liese (Läuse) druff 99947 Ufhoven: “Schnooken” (Schnaken)
99958 Gräfentonna: “?” Spottvers: Wer nichts riskiert, kommt nicht nach Tonn 99958 Nägelstädt: “Nälschter Krutschisser Bezug auf Anbau von Kohl
99991 Großengottern: “Zwiebeltreter” Bezug auf Zwiebelanbau Spottvers: Jetzt wird’s Tag in Gottern
Thüringer Uzname für uns Hessen und Orte südlich des Rennsteigs: “Hesseknütz”
|